Die Lage junger Menschen in Deutschland
Der 17. Kinder- und Jugendbericht, veröffentlicht am 18. September 2024, analysiert auf rund 600 Seiten die Lebenssituation junger Menschen sowie die Lage der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland. Insgesamt wurden rund 5400 junge Menschen zwischen fünf und 27 Jahren zu verschiedenen Themen befragt. Zunächst werden im Bericht die aktuellen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen im Hinblick auf Herausforderungen – unter anderem die Auswirkungen der Corona-Pandemie, den demografischen Wandel, die globale Fluchtmigration, die Veränderungen der Arbeitswelt, den Klimawandel, den Wegfall der Selbstverständlichkeit von Frieden, die Demokratiefeindlichkeit und die Digitalisierung – betrachtet. Anschließend wird das Aufwachsen unter diesen Rahmenbedingungen sowohl aus der Sicht junger Menschen selbst als auch aus Perspektive der Berichtskommission untersucht. In den weiteren Kapiteln wird die Kinder- und Jugendhilfe analysiert, insbesondere im Hinblick darauf, ob sie ihren Aufgaben in vollem Umfang nachkommen und einen wirksamen Beitrag zum Abbau sozialer Benachteiligungen leisten kann. Abschließend werden Leitlinien für eine Kinder- und Jugendhilfe formuliert sowie Empfehlungen an Politik, Fachpraxis und Wissenschaft ausgesprochen.
Der Bericht macht deutlich: Die heutige junge Generation ist diverser denn je. Für ihr gutes Aufwachsen sind Orientierung und Sicherheit in Zeiten globaler Krisen von zentraler Bedeutung. Wie stark junge Menschen von diesen Herausforderungen betroffen sind, variiert und hängt stark von ihrer Umgebung ab. Um dem abnehmenden Zukunftsvertrauen entgegenzuwirken und die Zuversicht zu stärken, müssen Politik, Gesellschaft und Kinder- und Jugendhilfe bessere Rahmenbedingungen mit starken Angeboten und Leistungen schaffen. Des Weiteren wäre es wichtig, die vorhandenen Ressourcen jungen Menschen gleich zugänglich zu machen. Dafür ist eine funktionsfähige Kinder- und Jugendhilfe gefragt, die jedoch durch Fachkräftemangel und knappe Mittel stark belastet ist. Um ihren wachsenden Aufgaben gerecht werden zu können, ist die Kinder- und Jugendhilfe auf eine auskömmliche Finanzierung und Planungssicherheit angewiesen.
Der Kinder- und Jugendbericht erscheint in der Regel alle vier Jahre, um die Rahmenbedingungen für das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen sowie für die Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe zu untersuchen und Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten. Mit der Ausarbeitung des Berichts wird jeweils eine unabhängige Sachverständigenkommission von der Bundesregierung beauftragt.
Der 17. Kinder- und Jugendbericht ist kostenlos in digitaler und gedruckter Form verfügbar.
Weitere Informationen sind auf der Website des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend verfügbar.