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RoboPraX – Robotikum

Das Forschungsprojekt „RoboPraX“ will die Herausforderungen der Digitalisierung in ihrer Gesamtheit aufgreifen und einen neuen Qualifizierungsrahmen schaffen. Dabei werden zwei komplementäre Ziele verfolgt: Das Workshop-Konzept „Robotikum“ zur Förderung von algorithmischem Denken und MINT-Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern und die Identifizierung der strukturellen Faktoren, die eine curriculare Implementierung an Schulen sowie einen Transfer der Ergebnisse unterstützen oder hemmen.

Praxisforschung in Kooperation mit Schulträger und Förderern

Das von Projektleiter Prof. Dr. Jürgen Handke, Philipps-Universität Marburg, initiierte Projekt wird seit 2018 in Kooperation mit der Stadt Marburg und ab 2020 auch mit dem Landkreis Marburg-Biedenkopf realisiert. Seit 2019 wird es durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm „Digitalisierung im Bildungsbereich“ gefördert. Die kommunalen Partner tragen anteilig die Kosten für die Workshop-Leitungen und für die Ausstattung der Schulen mit Robotern und Laptops. So konnten mittlerweile an drei Schulen Robotikum-Standorte eingerichtet werden, an denen alle Schulen des Landkreises Workshop-Termine wahrnehmen können. Unterstützt wird das Projekt darüber hinaus von der Sparkasse Marburg Biedenkopf, die zwei Roboter spendete und Druckkosten für Lernmaterialen übernimmt. Ohne diese finanzielle und ideelle Unterstützung der Partner wäre ein solches Projekt nur schwer möglich.

Impressionen vom Marktstand

Robotikum für Lernende

Im Rahmen der mehrtägigen Schulungen des „Robotikum“-Konzepts sollen Schülerinnen und Schüler (SuS), Lehramtsstudierende, Referendare sowie Lehrkräfte behutsam und zielgruppengerecht an die für die Roboterprogrammierung benötigten Problemlösungsstrategien herangeführt werden, diese weiterentwickeln und so neue Formen ihres algorithmischen Denkens entwickeln. Das Projekt richtet sich insbesondere auch an schwer erreichbare Gruppen, die kein Grundinteresse an Technik und Programmierung haben. Es sollen alle Bildungsstufen mit diesem niederschwelligen Angebot erreicht und traditionell MINT-ferne Gruppen, wie etwa Mädchen, hierfür begeistert werden. Als praktische Grundlage für diesen neuen Weg dienen humanoide Roboter des Typs NAO und deren Entwicklungsumgebung Choregraphe. Durch die humanoiden Roboter wird eine Komponente der sozialen Interaktion in den Lernprozess eingebunden. SuS fühlen sich besonders angesprochen und bauen schnell eine Beziehung zum Lernobjekt auf. Dies sowie die gesteigerte Interaktion unterstützen das Lernen und bilden einen positiven Rahmen für die Motivation der Teilnehmenden.

Zur Einführung in die Thematik wird der Massive Open Online Course (MOOC) RoboBase bereitgestellt, der als Nebeneffekt auch das selbst-gesteuerte Lernen als Teil von RoboPraX fördert.  Anschließend besuchen die SuS das „Robotikum“. Dort erlernen sie, wie man die Roboter Typ NAO mittels Blockprogrammierung steuert. Sie werden in die Dialoggestaltung, Bewegungsabläufe und die Nutzung der Sensorik eingeführt. Es wird individuell und kollaborativ in Kleingruppen direkt am Roboter mittels Laptops gearbeitet, so dass die SuS zugleich Computerkenntnisse aufbauen oder erweitern.

RoboTeach für Lehrende

Neben dem „Robotikum“ für SuS wurde mit „RoboTeach“ auch ein Lehrkonzept für Lehramtsstudierende entwickelt. Die Studierenden erwerben Programmierfertigkeiten und werden zusätzlich auch didaktisch geschult. Den Online Kurs „RoboBase“ gibt es dazu für Studierende auch in Englisch. Ein Weiterbildungsangebot für gestandene Lehrkräfte wird derzeit entwickelt und steht ab 2021 zur Verfügung.

Ausblick

Aktuell wird erprobt wie Fachinhalte aus dem regulären Schulunterricht mit Kompetenzen für die digitale Welt verknüpft und dadurch die Kompetenzziele ins Kerncurriculum implementiert werden können. Dazu wurden kleine fachspezifische Lehreinheiten entwickelt und gehen demnächst in die Testungsphase.

Zusätzlich werden förderliche Rahmenbedingungen erforscht und mögliche Hemmnisse identifiziert. Hierzu soll die administrative Ebene im Bildungswesen mittels Interviews mit Lehrkräften, Schulleitungen und Kommunalpolitik untersucht werden.



Ansprechpartner

Sabrina Zeaiter
Philipps-Universität Marburg
Projektkoordinatorin RoboPraX

Telefon 06421 / 28-24975
sabrina.zeaiter@remove-this.roboprax.de

Patrick Heinsch
Philipps-Universität Marburg
Projektprogrammierer RoboPraX

Telefon 06421 / 28- 24319
patrick.heinsch@remove-this.roboprax.de


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