Bildungsstrategien kooperativ entwickeln, verzahnen, und überprüfen
3. Online-Treffen der Expertengruppe DKBM
Art: | Expertengruppe |
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Ort: | virtueller Konferenzraum |
Datum: | 26.08.2021 |
Uhrzeit: | 09:00–13:00 Uhr |
Die Bildungsstrategie ist ein zentraler Baustein kommunalen Handelns, denn die steigende Komplexität der Problemlagen und das hohe Veränderungstempo in den gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für das Handlungsfeld Bildung machen eine strategische Fokussierung auf prioritäre Ziele notwendig. Ein solcher Orientierungsrahmen schränkt die Vielzahl der Handlungsoptionen ein, ermöglicht eine wirkungsorientierte Steuerung und lässt gleichzeitig genug Spielraum zur Berücksichtigung kurzfristiger Entwicklungen. In der Expertengruppe DKBM im August 2021 wurde mit einer Expertin aus der kommunalen Praxis und einem Forscher zu Transformationsprozessen diskutiert, wie sich die lokalen Akteure in der Bildungslandschaft eine gemeinsame Perspektive erarbeiten können, welche zentralen Schritte bei der Entwicklung einer Strategie zu gehen sind und wie die Verzahnung mit verwaltungsinternen Management- und Steuerungsprozessen gelingen kann.
Zum Einstieg ins Thema tauschten sich die Teilnehmenden in Gruppen dazu aus, welche Datenbasis die Grundlage für die Strategiearbeit in ihren Kommunen bildet und in welchem Rahmen dieses Wissen mit Bildungsakteuren diskutiert wird. Zentral für die Teilnehmenden war die Frage, wie die erarbeitete Strategie in die operative Umsetzung gebracht werden kann.
Antworten dazu lieferte Martina Soddemann, Leitung des Amtes für Schule, Kultur und Sport im Kreis Herford. Sie berichtete wie das Zielsystem aus strategischen, Leit-, Mittler- und Detailzielen in ihrer Bildungsregion erarbeitet und verabschiedet wurde. Um die Bildungsstrategie auch mit der kommunalen Steuerung zu verbinden, wurden zunächst im eigenen Amt die Voraussetzungen in Bezug auf Kompetenzen zur wirkungsorientierten Steuerung und eine Kultur der abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit geschaffen und dann Anknüpfungspunkte an übergeordnete Themen mit Bildungsbezug sowie an das neue kommunale Finanzmanagement identifiziert. Die Verzahnung verschiedener Fachstrategien und die Entwicklung von nachhaltigen Arbeitsbeziehungen zwischen den beteiligten Ämtern und einer kreisangehörigen Kommunen wurde am Beispiel des ämterübergreifenden Armutspräventionsprojekts "Zusammen im Quartier" illustriert. Die enge Abstimmung von sozialräumlichen Handlungsansätzen und präventiven Maßnahmen flankiert vom Aufbau eines kleinräumigen und fächerübergreifenden Monitorings führten zum Erfolg des Projekts und zur Überführung in die Regelstrukturen.
In einem weiteren Impulsvortrag von Dr. Joachim Borner vom Kolleg für Management und Gestaltung nachhaltiger Entwicklung gGmbH stand die kollaborative Gestaltung gesellschaftlicher Transformationsprozesse im Mittelpunkt. Dr. Borner plädierte angesichts des hohen Veränderungstempos bei allen gesellschaftlichen Entwicklungen dafür, die Strukturen in der Bildungslandschaft beweglicher zu gestalten, um schneller reagieren zu können. Dazu empfahl er Kommunikationsformate mit der Endzielgruppe und den Einsatz von Narrativen zur Übersetzung von Daten, Trends und Herausforderungen in die Sprache der jeweiligen Zielgruppe. So wäre die Gemeinschaft der Akteure in der Lage wissensbasierte Szenarien über mögliche Zukünfte zu entwerfen und sich auf wünschenswerte Zukunftsbilder zu verständigen.
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