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Vortrag

Gesellschaft im Wandel - Bildung im Wandel (!)

Dr. Karl-Heinz Imhäuser, Montag Stiftung Denkwerkstatt

In seinem Impulsvortrag zeigte Dr. Imhäuser auf, dass Kommunen ihrer Gestaltungsverantwortung für eine zukunftsfähige Bildung nur unter Einwirkung auf die interdependent verbundenen drei Wirkungsräume - Struktur, Kultur und Kontext gerecht werden können. Anhand exemplarischer Praxisbeispiele, die in Zusammenarbeit mit Kommunen von der Montagsstiftung initiiert und unterstützt werden, verdeutlichte Dr. Imhäuser, dass die systemischen Zusammenhänge von Struktur, Kultur und Kontext verstanden werden müssen, damit Ressort- und Zuständigkeitsdenken aufgelöst werden können. Z. B. sei das strukturelle Problem der eklatant herkunftsabhängigen Anteile von Schüler*innen ohne oder mit niedrigsten Bildungsabschlüssen nur durch Reformen von "Struktur" und "(Lern)kultur" und parallele Veränderungen im "Kontext" des Beschäftigungssystem zu lösen. Um die notwendigen Veränderungsprozesse zu bewältigen sei es zwingend notwendig sechs Ko-Kriterien zu beachten, die den 21st century skills angewandt auf kommunale Bildungsgestaltung entsprechen:  Konnektivität, Kommunikation, Koordination, Kooperation, Kollaboration, Koevolution.

Die Gesamtzusammenhänge verdeutlichte Dr. Imhäuser anhand eines Projektes zur Lösung des hohen Innovations- und Investitionsstaus im Schulbau.  Zur Veränderung von Lernkultur stellte er eine digital gestützte Lernplattform vor, die feedbackgesteuertes, selbstorganisiertes und selbstbestimmtes Lernen wirksam unterstützt und alle an Lernprozessen Beteiligte als Feedbackgebende bei der Entwicklung und der Weiterentwicklung einbezieht. Am Beispiel einer komplexen die Lebens-, Lern- und Arbeitswelten vernetzenden Lernfabrik in einem prekären Wohnviertel einer Großstadt zeigte er auf, wie kommunale Bildungslandschaften aussehen können, die den gesellschaftlichen und bildungsrelevanten Herausforderungen genügen. Das Thema Bildungsgerechtigkeit verdeutlichte er anhand des Aufbaus wirksamer Beteiligungsstrukturen mit Hilfe eines bundesweiten "Bürgerrates Bildung und Lernen", der insbesondere Strukturen entwickelt hat, mit denen Kinder- und Jugendliche sich einbringen und ernsthaft mitbestimmen können.

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