Gemeinsam das psychische Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen verbessern
Was brauchen Kinder und Jugendliche für ihr psychisches Wohlbefinden, um gestärkt durch Krisen zu gehen? Und welche Kompetenzen nutzen sie zur Bewältigung von Krisensituationen?
Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich der Landkreis Marburg-Biedenkopf, der Kreisfeuerwehrverband Marburg-Biedenkopf e.V. sowie die Philipps-Universität Marburg und haben dazu eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Gemeinsam erklärtes Ziel ist es, das psychische Wohl von Kindern und Jugendlichen aus dem Kreis zu verbessern und den Auswirkungen der krisenbehafteten Zeit mit verschiedenen Unterstützungsangeboten für die Kinder und Jugendlichen zu begegnen.
Wichtig dabei sei auch die Suche nach langfristigen Lösungswegen zur Verbesserung der Situation, so Marian Zachow, erster Kreisbeigeordneter. Dabei würde auf die unterschiedlichen Kompetenzen der Bildungsakteure vor Ort gesetzt. Mit dem Kreisfeuerwehrverband Marburg-Biedenkopf und der Philipps-Universität Marburg habe der Kreis zwei Bildungsakteure aus Wissenschaft und Praxis gewonnen, die ergänzend zum Verwaltungshandeln ihre Expertisen einfließen lassen würden, so Zachow weiter.
Kreisjugendfeuerwehrwart Heiko Paul vom Kreisfeuerwehrverband Marburg-Biedenkopf, Professorin Hanna Christiansen von der Klinischen Kinder- und Jugendpsychologie und Professor Ivo Züchner vom Fachbereich Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität Marburg, der Landkreis Marburg-Biedenkopf mit seinem Büro Bildung integriert sowie das Gesundheitsamt tauschen sich seit Ende 2023 zu diesem Thema aus. Federführend ist hierbei das Büro Bildung integriert.
Da bisher noch keine kommunalen Daten zum Unterstützungsbedarf für das psychische Wohlbefinden von Jugendlichen und Kindern im Kreis vorliegen, ist für das erste Quartal dieses Jahres eine Umfrage bei den jungen Menschen im Kreisfeuerwehrverband geplant. Anschließend soll die Befragung, basierend auf diesen Ergebnissen, auf den gesamten Landkreis ausgeweitet werden. Der Kreisfeuerwehrverband erhofft sich auf diese Weise ein allgemein hilfreiches Feedback darüber zu erhalten, wo noch Unterstützungsbedarf benötigt wird, aber auch, was gut gelaufen ist und beibehalten werden sollte.
Bei der Zusammenarbeit von Universität und Landkreis geht es darum, herauszufinden, wie es den Jugendlichen seit der Corona-Krise geht, wie resilient sie mit Belastungen und Anforderungen umgehen und welche schulischen und Freizeitaktivitäten von ihnen als besonders hilfreich in solchen Situationen gesehen werden. Für die Gestaltung und Organisation von Bildungskontexten haben die Lebensbedingungen und Lebensperspektiven von Kindern und Jugendlichen nämlich einen entscheidenden Einfluss. „Daher ist ein direkter Dialog von Bildungsakteuren aus Fachpraxis, Verwaltung und Wissenschaft ein wichtiger Prozess zur Weiterentwicklung der Bildungslandschaft auf kommunaler Ebene und zum Fachdiskurs um Bildung im Jugendalter, in den ich mich gern aktiv einbringe“, so Professor Ivo Züchner.