Haus der Bildung und Beratung eröffnet – Meilenstein für Bildung im Odenwaldkreis

Mit einem Festakt wurde am 9. September 2025 das neue Haus der Bildung und Beratung in Erbach offiziell eröffnet. Hier sitzen nun verschiedenen Bildungsakteure des Odenwaldkreises mit ihrem breitgefächerten Leistungsspektrum. Bürger*innen finden die Angebote nun niedrigschwellig, unkompliziert und zentral an einem Ort.
Alles unter einem Dach: zentrale Anlaufstelle für Bildung und Beratung
Die Kreisverwaltung bündelt ihre Bildungs- und Beratungsangebote erstmals an einem Standort. Untergebracht sind hier die Schulverwaltung samt Ganztagskoordination, die Volkshochschule, das Netzwerk Übergang Schule-Beruf (OloV), die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern, die Kinder- und Jugendförderung sowie das Bildungsmanagement und Bildungsmonitoring.
„Kinder, Jugendliche und Erwachsene profitieren fortan von kurzen Wegen und der Möglichkeit, unkompliziert Beratung, individuelle Förderung und Vermittlung von Wissen in Anspruch nehmen zu können“, betonte der Erste Kreisbeigeordnete Oliver Grobeis bei der Eröffnung. Für ihn sei das Haus eine „zentrale Anlaufstelle für Bildung im Kreis, die alle Bedarfe rund ums lebenslange Lernen abdeckt.“
Bildungsplanungskonferenz: Übergänge gemeinsam gestalten
Direkt im Anschluss an die Eröffnung fand die 5. Bildungsplanungskonferenz des Odenwaldkreises statt. Eingeladen hatten Dr. Ilona Agoston und Marius Trautmann vom Team Bildungsmanagement. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Übergänge von der Schule in den Beruf künftig noch besser gestaltet werden können.
Agoston hob hervor: „Bildungsakteure sind aktive Mitgestalter der lebendigen Bildungslandschaft im Odenwaldkreis. Durch die Zusammenlegung der Bildungspartner in einem Haus wird die Zusammenarbeit noch mehr gestärkt und ausgebaut – auch mit dem Ziel, Bildungsübergänge gemeinsam zu gestalten.“
An der Konferenz nahmen neben den internen Bildungsakteuren der Kreisverwaltung (u. a. VHS, Odenwald-Akademie, Kulturmanagement, Jugendamt, Gesundheitsmanagement, Präventionsketten-Projekt, Wirtschaftsförderung und GZO) erstmals auch viele externe Partner teil, darunter AWO, JWO, IVO und BSO, die Agentur für Arbeit Darmstadt/Michelstadt sowie die Kreishandwerkerschaft Odenwaldkreis.
Bildung für Fachkräftesicherung und Zukunft im Odenwaldkreis
Mit Blick auf die berufliche Zukunft junger Menschen betonte Grobeis die Bedeutung von Haus und Konferenz: „Mir ist es ein besonderes Anliegen, dem auch bei uns vorhandenen Fachkräftemangel entgegenzuwirken, Menschen Perspektiven aufzuzeigen und diese stetig weiterzuentwickeln. Maßnahmen führen dann zum Erfolg, wenn alle Akteure eng zusammenarbeiten. Dies eröffnet Chancen und sichert langfristig Ausbildungs- und Arbeitsplätze, denn unsere Jugend soll im Odenwaldkreis bleiben können.“
Nachhaltigkeit und Daten als Steuerungsinstrument
Die Konferenz griff auch zentrale Themen des Vorjahres auf. Unter dem Leitgedanken „Nachhaltigkeit regional gestalten“ hatten die Bildungsakteure gemeinsam an Kernthemen wie Inklusion, Sozialraumorientierung, Monitoring und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) gearbeitet. „Insgesamt 17 interne Einheiten befassen sich mit BNE“, so Agoston.
Marius Trautmann stellte zudem die Ergebnisse interner Datenerhebungen vor, die in den BNE-Bildungsbericht eingeflossen sind. Diese Daten bieten künftig eine wichtige Grundlage, um politische Entscheidungen im Bildungsbereich fundiert zu steuern.
Kommunales Bildungsmanagement begleitet durch die REAB Hessen
Das Kernthema bleibt die konsequente Weiterentwicklung eines datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements im Odenwaldkreis. Möglich wird dies im Rahmen des Bundesprogramms Bildungskommunen, gefördert durch Bund und EU. Begleitet wird der Prozess von der Regionalen Entwicklungsagentur Hessen (REAB Hessen).
Die Eröffnung des Hauses der Bildung und Beratung markiert nicht nur den Beginn einer neuen Phase der institutionellen Zusammenarbeit im Odenwaldkreis, sondern auch einen sichtbaren Meilenstein für die nachhaltige Weiterentwicklung der Bildungslandschaft.