Klimabildungslandschaft Kassel gestartet
In den kommenden vier Jahren soll in Kassel eine Klimabildungslandschaft (KBL)entstehen. Ziel ist die strukturelle Verankerung von Klimaschutz und Nachhaltigkeit in den kommunalen Bildungslandschaften, an der sich die gesamte Bandbreite der ansässigen Akteure aus Bildung, Kommunen, Verwaltung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Klimaschutz der betreffenden Region beteiligen soll.
Damit dies gelingt, möchte Bürgermeisterin und Bildungsdezernentin Nicole Maisch durch niedrigschwellige Angebote die Menschen in ihrem Umfeld abholen Dafür wird es viele Veranstaltungen geben, bei denen Mitmachen großgeschrieben wird.
Zum Auftakt in Kassel diskutierten rund 60 Personen bei einem bio-regionalen Essen auf dem Florentiner Platz zu relevanten Fragen im Bereich Landwirtschaft und Ernährung für die Region, denn Ernährung ist ein zentrales Thema der Klimabildung. Mit dabei waren etwa der Ernährungsrat, Höfe aus der Region, Bio-Caterer, gastronomische Betriebe sowie Vertreter*innen aus Verwaltung der Stadt Kassel. Die Tischdecken dienten als Notizzettel für Ideen, Wünsche und Anregungen zur Klimabildungslandschaft, die die Koordinierungsstelle dann im Anschluss aufnehmen, auswerten und bearbeiten wird. Das Projekt der Klimabildungslandschaft hat sich für Kassel zum Ziel gesetzt, Ernährungsbildung durch Lernortkooperationen in bestehenden Strukturen wie Stadtteilzentren oder Kitas zu verankern.
Klimabildung heißt in diesem Kontext, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit der vielseitigen und komplexen Thematik Klimaschutz und Klimawandel vertraut zu machen und damit ihre Kompetenz und Bereitschaft zu fördern, die Herausforderungen zu erkennen und selbst aktiv zu werden. Aus diesem Grund sind während der Projektlaufzeit unter anderem der Aufbau von Vernetzungsmöglichkeiten, Fortbildungen zu Klimabildungsthemen, öffentliche Veranstaltungen und weitere Formate in Kassel und im Umland geplant.
Zeitgleich mit dem Auftakt der Klimabildungslandschaft fand am 18.September auch die Wanderausstellung „Klima auf Tour“ von Verein Umwelt Lernen Frankfurt e.V. ganztägig in Kassel statt und konnte von weiterführenden Schulen besucht werden. Was hat unser Essen mit dem Klimawandel zu tun? Wie können wir ganz einfach Energie sparen? Nachhaltigkeit und Konsum, geht das? Diesen und vielen anderen Fragen geht die Wanderausstellung „Klima auf Tour“ nach. Mobil und anschaulich zugleich wurden Pop-up-Stände auf der technischen Basis von Lastenrädern realisiert. Ihr auffallendes und originelles Erscheinungsbild weckt Interesse, sich mit den Möglichkeiten zum Handeln im Klimaschutz auseinanderzusetzen. Die Koordinierungsstelle wird zukünftig die Wanderausstellung „Klima auf Tour“ jährlich an jeweils wechselnden Orten nach Kassel holen, um sie einem breiten Publikum zur Verfügung zu stellen.
Hintergrund
Das Amt für Schule und Bildung der Stadt Kassel ist gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Natur‐ und Umweltbildung (ANU) Hessen e.V. Koordinationsstelle und Ansprechpartnerin für die Klimabildungslandschaft Kassel und Umland. Beide arbeiten über die Projektlaufzeit hinweg inhaltlich mit der Koordination des BNE‐Netzwerks Nordhessens zusammen. Träger des Netzwerks ist der Weltgarten Witzenhausen. Auf überregionaler Ebene sind über den Projektzeitraum von vier Jahren hinweg die KBL‐Koordinationsstellen mit Vertreter*innen der interministeriellen Arbeitsgruppe (IMA) Klimabildung im engen Austausch. Die IMA-Klimabildung ist ein Gremium aus verschiedenen Landesministerien und ‐einrichtungen, die Bildungsmaßnahmen im Bereich Klimaschutz verantworten und diese in die Klimabildungslandschaften mit einbringen.