Kompetenzen sichtbar machen: Landkreis Marburg-Biedenkopf führt "Meine Bildungs-Mappe" ein
In dem eigens gestalteten Ordner können Neubürgerinnen und -bürger ihre Bildungsnachweise, wie zum Beispiel Zeugnisse, Bescheinigungen über die Teilnahme an Sprachkursen oder über eine ehrenamtliche Tätigkeit systematisch sammeln und abheften. Außerdem wichtig ist, dass die Mappe bei der zu beratenden Person verbleibt und auch für non-formale Bildung Platz bietet. Mit diesem Instrument ist ein weiterer wesentlicher Schritt hinsichtlich der Schaffung von Transparenz für Ratsuchende und Beratende gelungen. Denn der Überblick über erworbene Qualifikationen und Kompetenzen bereitet die Grundlagen für eine Beratung und Begleitung in Ausbildung, Beschäftigung, Weiterbildung und Beruf.
Vier Bereiche, leicht erklärt
Der Ordner "Meine Bildungs-Mappe" ist in vier Bereiche gegliedert. Eingangs gibt es Platz für grundlegende Informationen zur Person sowie für einen Lebenslauf. Nachfolgend gibt das Inhaltsverzeichnis eine Übersicht über alle im Ordner befindlichen Dokumente. Dahinter können anschließend die einzelnen Bildungsnachweise abgelegt werden – unterteilt nach den Kategorien Sprache, Schule und Studium, Arbeit, Freizeit und Hobby sowie Fähigkeiten. Den letzten Teil bildet der Bereich "Weitere Informationen", in dem beispielsweise individuelle Ansprechpersonen aufgelistet werden können oder auch eine Reihe von Vorlagen für Teilnahmebescheinigungen zu finden sind. Die Erklärungen innerhalb der Bildungs-Mappe sind alle in Leichter Sprache formuliert.
Unter-AG der Fachgruppe reüssiert
Bereits 2017 entstand im Rahmen der Fachgruppe Kommunale Bildungskoordination der Transferagentur Hessen eine Arbeitsgruppe, die für mehr Transparenz und Anerkennung in der Bildungs- und Beratungsarbeit mit und für Neuzugewanderten arbeiten wollte. Diese Arbeitsgruppe hatte bis 2018 ein strukturiertes Ablagesystem für Bildungsnachweise in Leichter Sprache erarbeitet. Nachdem die Bildungskoordinatorinnen des Landkreises Marburg-Biedenkopf diese Struktur an die Bedarfe vor Ort angepasst hatten, stellten sie den Ordner den bildungsrelevanten Akteuren im Kreis vor. Gemeinsam mit ihnen wurde dann die Ausgabe der Ordner im Rahmen von Kursen oder Einzelberatungen festgelegt. Mit "Meine Bildungs-Mappe" ist dem Landkreis ein gutes Beispiel gelungen, wie ein gelungenes Instrument unter Beteiligung verschiedener Akteure auf die konkreten Bedürfnisse vor Ort transferiert werden können.
Weitere Auskünfte erteilt die Bildungskoordination Marburg-Biedenkopf.