Kreis Bergstraße wird zur Bildungskommune
Am 16.05.2024 haben der Kreis Bergstraße und die Regionale Entwicklungsagentur Hessen (REAB Hessen) eine Kooperationsvereinbarung im Landratsamt unterzeichnet. Hintergrund der Kooperationsvereinbarung ist das Förderprogramm „Bildungskommunen“, an dem der Kreis seit Januar dieses Jahres teilnimmt. Im Zuge dieses Programms des Europäischen Sozialfonds Plus wird die Weiterentwicklung der Bergsträßer Bildungslandschaft bis Ende 2027 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Ziel ist, die Bildungschancen der Menschen im Kreis weiter zu verbessern und lebenslanges Lernen für alle zu ermöglichen. „Wenn man an einen Kreis denkt, der viel für Bildung macht, dann soll man direkt an den Kreis Bergstraße denken“, so Landrat Christian Engelhardt.
Die Regionale Entwicklungsagentur Hessen übernimmt dabei die Fach- und Prozessbegleitung des Vorhabens. Die Kooperation zwischen dem Kreis Bergstraße und der REAB Hessen besteht schon länger, da das Agenturteam (damals noch als Transferagentur) mit dem Kreis bereits beim Förderprogramm Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte (2017 bis 2021) eng zusammenarbeitete. „Wir erleben die Arbeit des Kreis Bergstraße in diesem Themenfeld schon immer als sehr engagiert. Die Kolleginnen haben in den vergangenen Jahren ganz vielfältige und umfassende Netzwerke und Kooperationsangebote etabliert, auf die sie nun hervorragend für eine nachhhaltige, analog-digital vernetzte Bildungslandschaft aufbauen können. Deshalb sind wir hier mehr als zuversichtlich, dass etwas Tolles daraus entstehen wird und freuen uns auf die Zusammenarbeit“, so Eva Schäfer, kommunale Beraterin der REAB Hessen.
Mit der Förderung will der Kreis das datenbasierte kommunale Bildungsmanagement und -monitoring auf- und ausbauen. Um den Prozess einzuleiten, wurde gerade eine Bildungsumfrage von der Stabstelle Bildungskoordination gestartet. Sie richtet sich an alle Bürger*innen im Kreis und soll aufzeigen, welche Themen und Bildungsangebote sie sich wünschen und auf welche gesellschaftlichen Herausforderungen Bildung vorbereiten soll. Im nächsten Schritt werden sich in zwei Zukunftswerkstätten in den kommenden Monaten auch Leitungskräfte und Fachleute aus dem Bildungsbereich austauschen. Das Ziel ist es, die Rahmenbedingungen für lebenslanges Lernen zu diskutieren. Danach wird es zwischen März und Juni 2025 vier regionale Bildungskonferenzen geben, bei denen die Bürger*innen und Bildungseinrichtungen persönlich gefragt sind.
Um das kommunale Bildungsmanagement im Kreis nachhaltig aufzustellen, wird außerdem eine Bildungsstrategie entwickelt, die analog-digitale Vernetzung gefördert und ein Bildungsportal aufgebaut. Dazu kommen noch zwei thematische Schwerpunkte „Demokratiebildung/politische Bildung“ und „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, die der Kreis im Rahmen des Förderprogramms ausgewählt hat.
Die 2017 gegründete Stabsstelle Bildungskoordination ist für die Umsetzung zuständig. Zunächst lag der Fokus in ihrer Arbeit bei Neuzugewanderten – bis 2021 ebenfalls vom Bund gefördert und bereits in Kooperation mit der REAB Hessen umgesetzt. Die Mitarbeiterinnen der Stabsstelle, Tanja Malko und Darja Janus, haben also schon Erfahrungen mit der Zusammenarbeit. Seit Mai erhalten sie Verstärkung durch Babara Meyer, die zuvor das Koordinierungszentrum für Bürgerengagement des Kreises leitete.
Weitere Informationen zu der Stabsstelle Bildungskoordination und dem Projekt „Bildungskommunen“ sowie die Bildungsumfrage sind auf der Website des Kreises Bergstraße verfügbar.