Stadt Heidelberg setzt auf Bildungsgerechtigkeit
Am 20. November 2024 diskutierte der Heidelberger Bildungsbeirat im Bürgerhaus Emmertsgrund über Wege zu mehr Bildungsgerechtigkeit in der Stadt. Gleiche Bildungschancen für alle, unabhängig von sozialer, ethnischer oder geschlechtlicher Herkunft – so wurde das Leitziel der Tagung formuliert.
Als Ideen- und Impulsgeber für die für die Stadt Heidelberg unterstützt und begleitet der Bildungsbeirat unter anderem die Arbeit des Regionalen Bildungsbüros. Neben dem Staatlichen Schulamt und dem Regierungspräsidium, sind hier Schulen, Kitas, Jugendhilfeträger, Wohlfahrtsverbände, Elternbeiräte, Kirchen, Wirtschaft und Wissenschaft vertreten.
In ihrem Grußwort betonte Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit der Stadt Heidelberg, die Bedeutung von Kooperationen und Netzwerken in der Region, um passgenaue Lösungen für unterschiedliche Zielgruppen zu entwickeln. Trotz der Vorreiterrolle Heidelbergs im Bildungsbereich sieht sie weiteren Handlungsbedarf.
Autorin und Lehrerin Lisa Graf war als Gastreferentin dabei und kritisierte in ihrer Lesung strukturelle Ungleichheiten im deutschen Bildungssystem. Ergänzend stellte Sascha Lieneweg, Leiter des Amts für Schule und Bildung, aktuelle Zahlen vor, die den Einfluss des familiären Hintergrunds und geschlechtsspezifischer Herausforderungen auf den Bildungserfolg beleuchten.
Vier Handlungsfelder wurden an Thementischen anschließend diskutiert.
- Förderung leistungsschwächerer Schüler*innen durch qualitativ hochwertige Angebote in der frühkindlichen Bildung, Ganztagsschulen, Schulsozialarbeit und stärkere Einbindung der Eltern.
- Unterstützung leistungsstarker Schüler*innen durch gezielte Diagnostik, digitale und analoge Förderangebote sowie flexible Bildungsansätze.
- Jungenförderung, etwa durch gezielte Leseförderangebote und
- Stärkung der Bildungskommune mit Fokus auf lebenslanges Lernen, Demokratiebildung und digitale Teilhabe.
In den Thementisch zur Bildungskommune leitete die REAB Hessen mit einem Kurzimpuls ein. Anschließend wurden gemeinsam zentrale Werte für die Aktualisierung des Heidelberger Bildungsleitbildes gesammelt.
Was Heidelberg bereits tut
Heidelberg setzt sich bereits aktiv für Chancengleichheit ein, unter anderem durch freiwillige Förderprogramme wie die Kommunale Sprachförderung, das Heidelberger Unterstützungssystem Schule für leistungsschwächere Schüler*innen, flächendeckende Schulsozialarbeit und unterstützende Übergangsprogramme. Auch in der Digitalisierung wurden große Fortschritte erzielt. Heidelberg ist auch eine der vom Land geförderten Bildungsregionen Baden-Württembergs, in der Stadt und Land gemeinsam Verantwortung für Bildungsthemen übernehmen. Als Bildungskommune treibt Heidelberg zudem mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung das datenbasierte Bildungsmanagement voran, um den Zugang zu passgenauen Angeboten für alle Bürger*innen zu verbessern. Dabei wird Heidelberg von der Regionalen Entwicklungsagentur Hessen begleitet.