, 09:30 – 11:30
Mehr wissen – gerecht handeln? KI und die Verantwortung kommunaler Bildungssteuerung
Veranstalter: REAB Hessen
Bei der digitalen Veranstaltung „Bildungslandschaft meets…“ am 23.10.2025 stand der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der kommunalen Bildungssteuerung im Mittelpunkt. Diskutiert wurden Chancen und Herausforderungen, die sich aus der zunehmenden Nutzung datenbasierter und KI-gestützter Systeme für die strategische Bildungsplanung ergeben, insbesondere mit Blick auf ethische Fragen, Verantwortung und Transparenz.
Nach einem Impuls von Prof. Dr. Stefan Heinemann (FOM Hochschule Essen) zum Thema „KI und kommunale Steuerung – Zwischen Effizienz und Verantwortung“ diskutierten die Teilnehmenden, wie KI den Auf- und Ausbau kommunaler Bildungslandschaften unterstützen kann, ohne dabei zentrale Prinzipien wie Teilhabe, Datenschutz und pädagogische Qualität zu gefährden. Die Diskussion brachte unterschiedliche Stimmen zusammen, von praktischen Erfahrungen aus den Kommunen bis hin zu vielfältigen fachlichen Perspektiven. Thema war, wie KI-gestützte Verfahren in der kommunalen Bildungssteuerung, beispielsweise bei Datenanalysen, Bedarfsprognosen oder als Entscheidungsunterstützung, eingesetzt werden können. Deutlich wurde dabei, wie vielschichtig und komplex das Thema KI in der Bildungssteuerung ist.
Die sechs zentralen Erkenntnisse waren:
1. KI ist eine gesellschaftliche Herausforderung
KI verändert Bildung und Verwaltung grundlegend. Kommunen stehen vor der Aufgabe, technologische Innovationen mit demokratischen Werten wie Gerechtigkeit und Transparenz in Einklang zu bringen.
2. Klare ethische Leitlinien sind unverzichtbar
Für den Einsatz von KI im Bildungsbereich braucht es klare Regeln:
- Fairness: KI darf soziale Ungleichheiten nicht verschärfen.
- Transparenz: Entscheidungen müssen nachvollziehbar bleiben, auch wenn sie algorithmisch vorbereitet sind.
- Datenschutz: Sensible Daten müssen besonders geschützt werden.
- Ethische Überlegungen dürfen nicht erst im Nachhinein angestellt werden, sondern müssen von Anfang an Teil der Entwicklung und Nutzung sein.
3. Kompetenzen für einen souveränen Umgang mit KI aufbauen
- Lehrkräfte benötigen gezielte Weiterbildungen, um KI sinnvoll und reflektiert im Alltag einsetzen zu können.
- Auch Verwaltungen müssen Kompetenzen in digitaler Ethik und datenbasierter Steuerung aufbauen.
- Schulen können als Reallabore dienen, um KI zu erproben und sich kritisch damit auseinanderzusetzen.
4. Steuerung durch Co-Governance: KI unterstützt Entscheidungen, ersetzt sie aber nicht
- KI kann Entscheidungen unterstützen, ersetzt jedoch nicht menschliches Urteilsvermögen.
- Ethikprüfungen sollten in Entscheidungsprozessen zum Standard werden.
- Hybride Gremien, in denen fachliche und datenbasierte Analysen zusammenkommen, können helfen, gut informierte und zugleich werteorientierte Entscheidungen zu treffen.
5. Chancen nutzen, Risiken im Blick behalten
- KI kann Bildung verbessern, zugleich aber auch Ungerechtigkeiten verstärken.
- Kommunale/nationale KI-Räte und verbindliche Leitfäden für den Bildungsbereich können Orientierung geben und für verantwortliche Rahmenbedingungen sorgen.
6. Fazit: Für KI braucht es einen klaren Wertekompass
- Der Einsatz von KI ist nicht nur eine technische, sondern vor allem eine gesellschaftliche Frage.
- Kommunen sollten KI daher nicht einfach nur anwenden, sondern aktiv mitgestalten – mit kritischer Reflexion, Transparenz und ethischen Leitplanken.
Programm (468KB)
Kontakt:
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Carolin Seelmann
Telefon 069 27224-735
carolin.seelmann@involas.com
