Gestaltung von Kooperation in der kommunalen Bildung – Qualifizierung für das Netzwerkmanagement
Art: | Seminar |
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Ort: | Ka eins, Kasseler Str. 1A, 60486 Frankfurt am Main |
Datum: | 26.04.2017 |
Uhrzeit: | 13.00–17.30 Uhr |
Kooperationen zu gestalten ist eine neue Herausforderung für die kommunale Verwaltung und ein anspruchsvolles Lernfeld für die Personen, die für den Aufbau von Bildungsnetzwerken auf kommunaler Ebene verantwortlich sind. Im April bot die Transferagentur Hessen daher eine Qualifizierung für das Netzwerkmanagement an, zu der 23 Teilnehmende – überwiegend Personal aus Bildungskoordination und Bildungsmanagement aus 13 hessischen Kommunen - nach Frankfurt kamen.
Gutes Netzwerkmanagement als Erfolgsfaktor
Das Seminar startete mit einer kurzen Einführung zu den Grundzügen des datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements (DKBM), auf das im Laufe des Nachmittags immer wieder Bezug genommen werden sollte. Durch den organisierten Einbezug aller relevanten Akteure wird ein gemeinsames Bildungsverständnis entwickelt, es werden Ziele abgeleitet und Handlungskonzepte erarbeitet. Den strukturellen Rahmen für diese Bündelung der lokalen Kräfte bilden Netzwerke, in denen Bildungsakteure kontinuierlich und verbindlich zusammenarbeiten. Das Modell sieht eine Bildungskoordination vor, die das Zusammenwirken der Bildungsakteure organisieren und unterstützen soll. Gutes Netzwerkmanagement hat daher eine zentrale Bedeutung für den Erfolg beim Aufbau einer Bildungslandschaft.
Erfolg in der Zusammenarbeit durch gemeinsame Ziele
Die zentralen Fragen der Teilnehmenden waren, welche Partner man gewinnen muss, wie an bestehende Netzwerke angeknüpft werden kann und wie die Zusammenarbeit gestaltet werden kann, damit innerhalb des Netzwerkes Kooperation stattfindet.
Dr. Gudrun Stahn, Mensch, Arbeit & Technik Organisationsentwicklung GmbH, empfahl in ihrem Vortrag eine nach Kernkompetenzen strukturierte Zusammenarbeit, die die Stärken jedes Einzelnen und jeder beteiligten Einrichtung nutzt. Wenn Ziele und Interessen der Partner nur in Kooperation umsetzbar seien, sei dies eine gute Grundlage für den Erfolg eines Netzwerks. Das Netzwerkmanagement solle für ein attraktives Auftakttreffen sorgen und dann die Identifizierung von gemeinsamen an den regionalen Bedarf anknüpfenden Zielen und die Arbeit an einer gemeinsamen Identität vorantreiben. Erfolgsrelevant sei, dass die Zusammenarbeit der verschiedenen Professionen entwicklungsorientiert und von Dialog geprägt sei, dass die Arbeitsformen das Hervorbringen von Neuem fördern und dass die Treffen attraktiv und spannend seien. In Netzwerken bestehe also ein permanenter Management- und Moderationsbedarf. Das Netzwerkmanagement ist dabei sowohl in strategischer als auch in operativer und administrativer Funktion gefordert.
Das Beispiel Freiburg
Hartmut Allgaier, Leiter des Freiburger Bildungsmanagements, berichtete über die dortige Netzwerkarbeit. In Freiburg wurde vor 10 Jahren mit dem Aufbau von Netzwerken begonnen - genug Zeit, dass sich eine verbindliche Kooperation entwickeln konnte. Weil der erste Bildungsbericht eine deutliche Benachteiligung der Schülerschaft ohne deutsche Staatsangehörigkeit aufzeigte, wurde das „Netzwerk Bildung und Migration“ durch Magistratsbeschluss initiiert. Das Netzwerk tagt zweimal jährlich mit bis zu 240 Teilnehmenden aus 65 Akteursgruppen. Unter dem strategischen Dach des DKBM wurde ein Zielsystem entwickelt und mit Indikatoren versehen. Partizipation ist für Hartmut Allgaier die zentrale Gelingensbedingung im DKBM.
Raum für Fragen zur praktischen Umsetzung in den Foren
Die Strukturierung der Netzwerkarbeit stand im Mittelpunkt des Forums mit Dr. Gudrun Stahn. Sie stellte verschiedene Instrumente vor, die die Partnergewinnung, Zielfindung, jährliche Reflexion oder Rollenklärung erleichtern. Auch die Vorgehensweise für die Ansprache von bestehenden Netzwerken zwecks Mitwirkung – eine Sonderform der Partnergewinnung - wurde skizziert. Im zweiten Forum diskutierte Hartmut Allgaier mit den Teilnehmenden, wie man ausgehend von vielen bilateralen Gesprächen zielgerichtet Netzwerke aufbaut und diese mit geeigneten Begleitstrukturen an der Steuerung in der Bildung beteiligt.
Kompetenzen im Netzwerkmanagement ausgebaut
Die Teilnehmenden haben sich mit dem Seminar in Bezug auf das zielgerichtete Anbahnen und Betreiben von Bildungsnetzwerken auf kommunaler Ebene fortgebildet. Sie sind nun für die Herausforderungen bei Aufbau, Gestaltung, Moderation und Koordination von Netzwerken sensibilisiert und kennen systematische Werkzeuge. Die Gelegenheit mit den Experten zu diskutieren wurde intensiv genutzt.
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